1. Was sind Ihre ersten Eindrücke von Moldau? Als ich zum ersten Mal nach Moldau kam, habe ich gedacht: Oh Gott, wo bin ich hier gelandet? Alles war grau, Regen, Dreck. Das war 2010 und seitdem habe ich aber sehr viele schöne Eindrücke und Erlebnisse in Moldau sammeln können. 2. Was haben Sie über Moldau bis zu Ihrer Ankunft gewusst? Ich wusste nur, dass es ein kleines Land ist, welches zwischen Rumänien und der Ukraine liegt und dass man wohl Russisch spricht. 3. Kennen Sie einige Klischees, die mit Moldau oder Moldauer verbunden sind? Sind Sie damit einverstanden? Nein, ich kenne keine Klischees über Moldau. 4. Haben Sie einen Kulturschock gehabt? Was hat Sie am meisten verwundert? Das weiß ich nicht. Ich kann das nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie man einen klassischen Kulturschock definiert. Sicher hatte ich einen, vielleicht habe ich ihn auch immer noch.
|
5. Auf welche Schwierigkeiten sind Sie in Moldau gestoßen? Ich musste mich sehr stark an die Art und Weise gewöhnen, wie die Moldauer Verabredungen treffen und diese einhalten bzw. nicht einhalten. Wahrscheinlich gewöhne ich mich immer noch daran oder werde das niemals ganz verstehen. Auch bei meiner Arbeit stoße ich immer wieder auf Schwierigkeiten. Die deutsche und die moldauische Bildungspolitik und die Lerntraditionen unterscheiden sich schon sehr stark. Man braucht manchmal sehr viel Feingefühl und Geduld, aber auch – wenn nötig – Durchsetzungsvermögen, um nicht zu verzweifeln. Aber man lernt, was sich hinter dem allseits beliebten und oft verwendeten Begriff „interkulturelle Kompetenz“ verbirgt. 6. Welche Sehenswürdigkeiten haben Sie schon gesehen? Was Ihnen am besten gefallen? Ich hatte bisher die Chance, sehr viel vom Land zu sehen, aber längst nicht alles.
|
Mein liebster und für mich interessantester Ort befindet sich aber in Chisinau, piata centrale. Märkte in dieser Form gibt es in Deutschland nicht. Die ganze Atmosphäre dort ist für mich immer besonders. Ich habe lange gebraucht, das Chaos dort lieben zu lernen, kann es jetzt aber meistens genießen. Besonders an Montagen ist es dort entspannter und ruhiger. Leider sollte man nicht fotografieren, es gäbe so viele tolle Motive. 7. Haben Sie einige Tipps für die Ausländer, die Moldau besuchen wollen? Auf jeden Fall den piata centrale in Chisinau. Ich liebe auch die andern Märkte und meine Besucher aus Deutschland waren immer ebenfalls begeistert. Der alte Vergnügungspark im Rosengarten ist auch einen Besuch wert. Wer sich da ins Riesenrad traut hat einen schönen Blick über Chisinau. Wer sich mal von der stressigen Hauptstadt erholen möchte und trotzdem Städte bevorzugt, sollte nach Balti fahren. Bei schönem Wetter kommt mir die Stadt mit der tollen weitläufigen Fußgängerzone immer wie ein Kurort vor.
|
mit den Leuten in Kontakt zu kommen und mit ihnen über Land und Leute zu sprechen. 8. Was gefällt Ihnen in Moldau am meisten? Das gute Essen, die Qualität der Lebensmittel überhaupt. |
9. Wenn Sie die Möglichkeit haben werden, kommen Sie dann wieder nach Moldau? Natürlich. Wenn man längere Zeit an einem Ort lebt, wird er zu einem Stück Heimat. 10. Wonach werden Sie sich am meisten sehnen |
wenn Sie zurück in Ihrer Heimat sind? Ich denke, dass ich ein paar Leute, die mir ans Herz gewachsen sind, am meisten vermissen werde. Außerdem das Gefühl, jeden Tag etwas Neues entdecken zu können. |
Katja Schneider kommt aus Leipzig. Seit September 2012 arbeitet sie in Moldau als DAAD-Sprachassistentin und unterrichtet an einer privaten Sprachschule. Sie hat Deutsch als Fremdsprache, Literatur- und Kulturwissenschaft studiert. Katja spricht Deutsch und Englisch. Ihre Hobbys sind: Sport treiben, ins Kino gehen, Konzerte besuchen, shoppen und Ausflüge machen.
WIE SEHEN AUSLÄNDER MOLDAU? |
|